Schulentwicklung in Hameln
FDP-Stadtratsfraktion Hameln ist dagegen, die einvernehmlich beschlossene Schulentwicklungsplan zu geändern!
Die Gruppe SPD/Grüne will den Umbau der Theodor-Heuss-Realschule (THRS) und der Oberschule an der Pestalozzi Schule zu einer zweiten IGS sowie die Einrichtung einer dritten IGS in der Südstadt. Außerdem soll noch vor dem Bau des Schulzentrums Süd die THRS zum Zentrum West ausgebaut werden. Die FDP-Fraktion kann aus folgenden Gründen diesen Wünschen nicht folgen:
- (Vier-)Dreigliedrigkeit garantiert vielfältiges Angebot an Schulsysteme. Nur so haben Eltern und Schülerinnen und Schüler eine echte Auswahlmöglichkeit.
- Die Anmeldezahlen der Ober- und Realschule zeigen einen realen Bedarf an diesen Schulformen.
Eine beschlossene Vorlage 336/2021 bedeutet das Ende der Ober- und Realschule.
- Alle Hamelner Schulen haben den Ratsbeschluss von 2019 respektiert und Ihre langfristigen Ziele darauf abgestimmt.
- Eine neue Zielsetzung bringt zusätzliche Unruhe in die Schulen. Angesichts der Coronaproblematik ist der nahe Zeitpunkt für ein Abweichen von den Schulbeschlüssen des Schulträgers unverantwortlich.
- Eine Politik, die alle zwei Jahre ihre langfristigen Ziele ändern, verliert Vertrauen, zumal die Umstände, die zu dieser Entscheidung geführt haben, noch die gleichen sind. Nur die Zusammensetzung im Stadtrat hat sich verändert.
- Der Prozess, eine Schulentwicklungsplanung aufzustellen, hat mehr als ein Jahr mit vielen Sitzungen von Rat, Verwaltung, Schulen und weiteren Externen erfordert. Am Ende stand ein einvernehmliches Ergebnis, auf das alle sogar ein wenig stolz waren. Seinerzeit konnte sich der Rat auf eine gemeinsame Vorgehensweise einigen.
- Eine Änderung bestehender Schulformen (z.B. Realschule in IGS) bedarf ausreichend Zeit zur Vorbereitung. Die geforderte Umsetzung bis zum Jahr 2023 ist viel zu überhastet. Besser ist es, wenn die beiden Schulen (Ober- und Realschule) in der THRS zusammenwachsen, ihre Erfahrungen machen und dann über ein Zusammengehen entscheiden. Ebenso sind die Kollegien und die Elternvertreter in den Prozess positiv einzubinden.
- Das Schulzentrum Süd muss Vorrang haben, weil dort der Bedarf für ein funktionierendes Schulsystem auf Grund der baulichen Realität, der demographischen Zusammensetzung und deren absehbarer Entwicklung sehr hoch ist.
- Die Zahlen von der IGS abgewiesener Schülerinnen und Schüler (einmal 78, sonst im Größenbereich von ein bis zwei Klassen) erfordern keine Anpassung der gesamten Zielsetzung. (Für die Einrichtung einer IGS ist im Übrigen eine sichere Vierzügigkeit vorgeschrieben.) Die Zahlen der Verwaltung unterscheiden sich extrem von den Zahlen, die in der Vorlage 336/2021 aufgeführt sind. (Siehe Anhang). Es sind bisher nur drei Jahre ausgewertet. Dies lässt keine belastbare Prognose zu.
- Die Forderung nach zwei (!) weiteren IGS in Hameln lässt sich damit erst recht nicht begründen.
- Ungewiss ist die Entwicklung der Schülerströme. Z.B. KGS Bad Münder will Oberstufe.
Anhang: Schülerzahlen IGS Neuaufnahmen laut Verwaltung:
Zahlen der abgelehnten SuS an der IGS.
Aufnahmen 2019/20 : 142 + 8 Doppelzählungen
Abgelehnt 2019/20 : 25
Aufnahmen 2020/21 : 143 + 7 Doppelzählungen
Abgelehnt 2020/21 : 78
Aufnahmen 2021/22 : 172 + 8 Doppelzählungen // Ausnahme: Bildung von 6 Schulklassen
Abgelehnt 2021/22 : 26