Bildungsvielfalt in Hameln erhalten

Zu Äußerungen der Mehrheitsgruppe (SPD, Grüne) im DWZ Artikel von Sa. 15.01.2022, die einvernehmlich beschlossene Schulentwicklungsplanung zu verändern und die Einrichtung einer zweiten IGS durchzusetzen.

Die FDP-Fraktion sagt dazu: Rot-Grüne Schulpläne sind fatal für Bildungsvielfalt in Hameln !

Der Beschluss der rot-grünen Mehrheitsfraktion im Stadtrat an der Theodor-Heuss-Realschule vorzeitig eine zweite IGS zu starten, gefährdet die Bildungsqualität und -Vielfalt Hamelns:

Eine zweite IGS lässt sich nur im Schulzentrum West einrichten, wenn dafür die Real- und die Oberschule aufgegeben werden. Das wäre das Ende des bisherigen breiten Bildungsangebotes und torpediert die gemeinsamen Zukunftsplanungen dieser beiden Schulformen.

Der gleiche Fehler wird begangen, den man schon bei der Umwandlung der Sertürner Realschule gemacht hat. Man meinte damals, durch das Auswechseln des Türschildes und kleiner baulicher Veränderungen aus einer Realschule eine IGS machen zu können.

Auch jetzt soll diese Schulform schon vor einer baulichen Umgestaltung des Schulzentrums durchgedrückt werden. Und die Zwangsverordnung dieser geänderten Schulform geschieht gegen den Willen der Elternvertretungen, der Schulleitungen und einem großen Teil der Lehrerschaft.

Die Mehrheitsgruppe begründet ihre Pläne mit der hohen Anzahl abgewiesener Schülerinnen und Schüler an der IGS Nord und spricht von „mehreren Hundert Schülern“. Diese Zahl ist falsch. Laut Schulamt sind in den Schuljahren

2019/20 :            25

 2020/21 :           78

 2021/22 :           26  (+28, die durch Bildung einer 6 Schulklasse aufgenommen werden konnten)

anderen Schulen zugewiesen worden. Die Einrichtung einer IGS wird von den Schulbehörden nur genehmigt, wenn sicher über mehrere Jahre eine Vierzügigkeit garantiert wird. Das entspricht einer Anzahl von ca. 120 Schülerinnen und Schüler pro Schuljahr. Die Anmeldezahlen der Ober- und Realschule - unabhängig von den Zuweisungen - zeigen einen realen Bedarf an diesen Schulformen.

 

Eine Politik, die alle zwei Jahre ihre langfristigen Ziele ändern, verliert Vertrauen, zumal die Umstände, die den Stadtrat nach intensiver Beratung vor zu dieser Schulentwicklungsplanung geführt hat, noch die gleichen sind. Nur die Zusammensetzung im Stadtrat hat sich verändert.

Eine neue, unabgestimmte Zielsetzung bringt zusätzliche Unruhe in die Schulen. Angesichts der Coronaproblematik ist der nahe Zeitpunkt für ein Abweichen von den Schulbeschlüssen des Schulträgers unverantwortlich.

 

 

Herbert Habenicht; Schulpolitischer Sprecher                    Hans Wilhelm Güsgen; Fraktionsvorsitzender